INIQUUM

Jenseits der Grenzlinie
                                                                  Roman

von
Michael E. Walker




 











 

_News, Verlauf und (sort of) Blog(wahllos vermischt):

- als Drehbuch wären 91% geplant und geschrieben oder anders formuliert, wäre ein vierter Draft des Scriptes erreicht. Eine komplette Revision der Dialoge stünde noch an. Als Roman sind etwa 70% Rohfassung erreicht, wobei ich mich in einer Phase befinde, in der ich immer wieder neue Ideen durchspiele und manche verwerfe oder alte dadurch austausche.

  Ich habe eine ungefähre Vorstellung der Implementierung der BPS-Persönlichkeitsanteile als Stilmittel, aber noch keine Zufriedenheit in der Magengegend erreicht.

- Eine erste Hochrechnung der Seitenzahl und Anfragen für die verschiedenen Arten des Lektorates habe ich verschickt und die ersten beiden Antworten waren jetzt nicht so erschreckend, wie ich befürchtet hatte.

- Ich habe in alter Korrespondenz mit dem Autor Boris Kretzinger gelesen (während seiner Arbeit an Nerdvana) und in Folge studiere ich in musenlosen oder faulen Momenten die Struktur meines Lieblingsbuches, welches ich auch artverwandt sehe. Das nimmt an vielen Ecken sehr viel Druck, denn hier und zeigt sich, daß auch auf dem Campfire dieses Autors erstmal nur Wasser brodelte.

- Es fällt mir hier und da leichter zu schreiben, wenn ich die Kernobjekte greifbar für mich habe. Die Ausrüstung habe ich nahezu komplett entweder in Dekoform oder in freier Ausführung als Schreckschuss erworben. Die beiden Primär-Totems, die Colt Peacemaker "Blanket" und "Pillow", sind als 9mm RK greifbar und das war schon ein sehr emotionaler Moment vor dem Hintergrund, daß ich Ihre "Lebensgeschichte" nahezu komplett kenne und sie haptisch einfach respekteinflößend sind.

Die Namensgebung war ein sehr emotionaler Moment, ich hätte mir lieber auf die Schulter geklopft für die Cleverness der Idee, aber es sollte alles andere als rational sein.

Hier ein Einblick https://youtu.be/_d_MAlFsCgE?t=706   -  Die Zeitlupen sind schon sehr episch, allerdings kommentiere ich die drei Schwarzpulver nicht.

O-Ton der Verkäufers "Mach das bei Dir Daheim im Garten oder im Keller und Du hast in Ahnungslosigkeit jeden Nachbarn die 110 ins Handy Hämmern lassen."

Aber ich wurde auf einen Schießstand eingeladen, den ich dann sicherlich auch ohne Tumult wieder verlassen kann. Einem beidseitigem Tinnitus sehe ich vielleicht doch noch entgegen, denn sie haben definitiv eine gewaltige Stimme.

- Nachdem ich bei Daniel einen exquisiten Holster erworben habe, habe ich nun einen unfreiwilligen Berater in Sachen Cowboy-Life und Schießen, so daß ich dem Regulator doch noch eine Winchester und eine Schrotflinte zuschreiben musste. Diese habe ich in verschiedenen Varianten in Deko bekommen, aber konnte noch nicht recht entscheiden, welche Winchester Ethan begleiten wird.

- Das Schlafen mit einem Sattel als Kissen ist beruhigend für die Geschichte vollkommen irrelevant, doch das Schlafen im Auto kenne ich mehr als zu genüge - hier brauche ich keine weiter Nachhilfe.

- Da ich "The Battle of Camenis" eher unwahrscheinlich im Garten oder im Freien nachspielen kann ohne Polizei und Unmut des Vermieters auf mich zu ziehen, habe ich zwei Dutzend Playmo-Cowboys besorgt. Als Spielkarte dient ein Google-Maps-Karte und Fotos. Vor meinem geistigen Auge lasse ich mich da von den Filmen von Sam Peckinpah, John Ford und dem Nouveau Docu-Stil moderner Actioner wahlweise inspirieren. Es ein bißchen schwierig sich die "One-Liner dabei zu verkneifen, aber vielleicht schreibe ich mir von dem Kapitel einen nie zu sehenden "Directors´cut".

- Der Epilog ist bereits verfaßt und ich zergehe in Selbstzufriedenheit.

- Für den Druck würde ich BOD.de wählen, die tatsächlich das von mir so ersehnte und betitelte "King James Bibel" Format von 19x27 cm haben. Als Stückzahl habe ich zwei Chargen von je 50 Stück anvisiert. Marge habe ich dabei nicht im Sinn.

- Als Beraterin konnte ich mir eine Germanistikdoktorin sichern, die aber ungenannt bleiben möchte... noch.

 

- Es war etwas still und unproduktiv, denn ich hatte einen Unfall mit einem Butan-Brenner vor dem Gesicht und was zunächst wie ein leichter Sonnenbrand an den Händen und Armen begann wurde dann doch leicht größeres Kino, vor allem aber nervtötendes, schlafraubendes und mit penetrantem Schmerz unterlegtes 16mm.

An Tippen oder gar Gedankenspiele entlang der großen Struktur war nicht zu denken, allenfalls einige Selbstgespräche mit den Charakteren.

Das macht dann aber auch dröge irgendwie, aber eine Tastatur war in etwa so weit entfernt, wie Golgothea zu Camenis.

Aus der Not heraus kam mir dann die Idee eine Kurzgeschichte in Notizen zu beginnen, die kurz vor der Abreise vom Vedusentempel nach Camenis spielt. Die Idee ist lose inspiriert von Grimms Märchen und schielt mit einem Auge auf Georg Büchners Woyzeck bzw. eigentlich eher auf ein Erlebnis, welches ich mit einer Person hatte, die sich in diesem Stück Literatur selbst verkannt hatte und wie ich im Verlauf begreifen sollte dazu noch sich mit Klaus Kinski irgendwie auf eine Stufe gestellt hat.

"Ein verhärmter Soldat verdient sich sein Geld als Versuchstier eines zynischen Doktors. Zerrieben vom Gefühl der Verantwortung für Frau und uneheliches Kind, wird er betrogen und gedemütigt von einem Konkurrenten. In einem Anflug kalter Wut, getrieben von Wahnsinn, ersticht er seine Frau. (Zitat https://www.pangloss.de/cms/index.php?page=woyzeck).

Die Initialzündung war der Gedanke, was für eine Kreatur würde aus einem Menschen werden, der diese Identifikation voran und voran tragen würde, in der Welt des Regulators. Ich sah das Bild eine Höhle und eines Irrgartens darin und fühle mich an meine Ausgabe von Grimms Märchen erinnert. Lose ebenfalls inspiriert von den wachsenden Brandblasen im Gesicht, die im Schlaf geplatzt sind und wären es ein Dutzend mehr gewesen, dann hätte es mich an ein Monstrum aus Resident Evil oder die Figur Akira erinnert.

Da mir das schon etwas Angst macht, ließ ich den Gedanken weiter schweifen, was denn da wäre, wenn das Blase um Blase würde, der Körper verformt, verzerrt, wie in einem Cronenberg Film und der Geist jenseits über den Wahnsinn hinaus, der mir das wahre Leben als Probe demonstriert hatte bereits. Desweiteren fand ich etwas Amüsement das die Figur Vaughnan Ethan Crush lose verbunden mit dem Buch Crush, das ja das Thema Körper-Deformierung und Transformation hat.

Grundsätzlich jedoch der Gedanken der inneren Destruktion vom Potenzial zum Radikal, zu etwas schleichendem, vor der Gesellschaft verborgen, und was in Ihre Fänge Gerät verzehrendes.

Desweiteren wollte ich den Regulator sehen unabhängig von den Ereignissen auf seiner Reise und dem was ihn am Ende erwartet.

Sozusagen keine Year One Geschichte sondern eher wie eine Probe vor der Probe vor der Gesamtprobe hin zur Generalprobe.

Hervorgebracht hat all dies eine Kurzgeschichte namens "Regulation - der schleichende Tod" und wenn ich meine derzeitige Lethargie überwunden habe, stelle die Geschichte in Teilen oder gänzlich online. 

In diesem Sinne "Möge die Göttin die immer eine Reserve im Holster schenken.", mir steht eine weitere Gesichtsmaske an.

 

- Kaum ist das Gesicht verheilt bis auf eine leichte rote Hundenasenspitze, schaut das nächste Unglück vorbei. Die Besitzer meiner erst kürzlich bezogenen Trotzburg werden sich trennen und Ihr Mehrfamilienhaus verkaufen. Ich werde mich also erneut umsehen müssen.

 

- Neuer Splitter: Yellowfinger

 

- REGULATION: der schleichende Tod bei 70%

 

- Habe so vor mich hingedöst in der Welt des Regulatoren und einen franko-amerikanischen Gentleman und Scharfschützen kennengelernt, unübertroffen in Schnelligkeit und akurat wie der Teufel selbst. Seine Name: Robert "Sleepwell" Dubois.

 

- Neuer Splitter so in Gedankenarbeit: Persephone

 

- Erneut einen Charakter kennengelernt: den Prediger Nathaniel Watership. Mitte 60, wildes graues Haar und mächtiger Bart. Er trägt einer dieser mächtigen Remingtons (siehe Deko IG), abgesägte 12er 1881 Street Howitzer (alles linkshändig), aber seine "mächtigste" Waffe ist eine große, schwere, staubige King James Bibel in leder gebunden und abgewetzt. Ich mag seine Stimme. Laut, kratzig, schallernd, als würde der liebe Gotte angetrunken zu einem selbst sprechen.

 

- Elf "Reiter" sind in Camenis eingetroffen, den Peiniger zu schützen. Ich glaube, einer von Ihnen hat eine besondere Bedeutung und eine Derringer spielt eine Rolle. Alles Nationalisten und SIe glauben, sie seien furchterrenger als die Nazgul selbst.

 

- Ich kartographiere die 23 bzw. nach der "Großen Kollision" 22 Welten und die Häuser der Vedusen, die auf Welt 22 existieren.

- "You gotta hate what you're firing at" Goodnight Robicheaux - The Magnificient Seven 2016. Ich beginne Goodnight mehr und mehr zu verstehen und somit in jede zeitliche Erzählrichtung auch Vaughnan. Ich kann fühlen, wie sehr haßt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





Erster Teil
*********
DER REGULATOR




 


 
"Now I understand what you tried to say to me,
and how suffered for your sanity..."
- Don McLean "Vincent"
"So dream on, little Broomstick Cowboy
Dream while you can
For soon, you'll be a dreadful thing
My son, you'll be a man"
- Bobby Goldsboro

0-1

Der Peiniger träumte ein sorgloses Leben jenseits der Grenzlinie in Camenis und der Regulator kam ihm nach, Hölle und Gerechtigkeit im Holster, gleichgültig, ob die Welt daran zu Grunde ginge.

  Er war nicht immer ein Regulator der Vedusen gewesen, weder vor noch nach der "Großen Kollision der Welten". Er war 44 Jahre alt und sein Körpser sandte ihm die Signale der Lebensmitte wie die Tageszeitung mehrfach täglich und obgleich er einen messserscharfen Verstand und eine ausgeprägte Wahrnehmung hatte, würde er nie die drei Token der Verdusen erhalten, die es brauchte einen Regulator zu schaffen. Es wäre ihm eher bestimmt gewesen in seinen 50ern mit traurigen und kreisenden Erinnerungen über ein schwarzes Fotoalbum gebeugt an einem Infarkt oder Schlag zu sterben - im Hintergrund ein Fernseher laufend.

Da er keiner Religion angehörte, hätte in wohl auch kein Geistlicher zu Grabe begleitet und über seinen Tod etwas zu sagen gehabt, aber Magda Gaybels Waridge mußte nur ihe junge Tochter und ihn ansehen, flüstern, sie solle ihm keine große Hoffnungen machen und sie hatte etwas zu sagen.

Als das Flüstern ihrer Wünsche, ihren Wille nicht durchsetzte, hat sie etwas über sein Leben zu sagen. Sie fand den einen Satz Ethan Vaughan bis ins Mark zu verletzten und in seinem Schmerz heraus zerstörte alles was er liebte und kniete sodann verlassen, zornig und schuldig auf dem Amboss der Regulatoren. Mit jedem Schlag ging etwas in Vaughnan verloren bis auch das schwarze Fotoalbum mit all seinen schönen kleinen Bildern in ihm zerbrach. Sie fielen aus dem Buch wie plötzlich gewordene kleine Schmetterlinge, der Flügelschlag den Klang von Freude hatte und zerfielen ins Nichts.

Sie sprach diesen einen Satz nicht einaml selbst, sie hatte dafür ja ihre Tochter Ethan auszurichten, daß es sie sehr traurig machen würde, wenn Shivaughne ein Leben mit dem älteren einging.

Ethan zerstörte mir seiner Antwort darauf alles, denn er fühlte, daß sie ihn so mit dem Peiniger auf eine Stufe stellte und alle Ablehnung, die er bis hierhin verspürt hatte, endete in ein Zorn den er nicht halten konnte, egal was ihm dadurch drohte und der ihm somit alles nahm und schuldig machte.

Vaughnan nahm ein Brandeisen mit dem Symbol der Flamme und als es rot glühte vom Bunsenfeuer, rammt er es sich schreiend in den Arm. Schuldig war er bereits, nun gebrandmarkt wie es das Chakar verlangte. Dann machte er sich auf die Vedusen zu finden.

Vor einem laufenden Fernseher würde er nun nicht mehr sterben und der Peiniger in Camenis würde bald nicht mehr träumen.

Alles, weil Magda Raybels Wayridge ihren Willen hatte.                           
 

Splitter 1

"People I meet come and go their separate ways"
- Bon Jovi "Wanted dead or alive"

Es war der Tag seiner Abreise und er hatte vielleicht zwei Stunden geschlafen. Immer wieder war er im Kopf die Straßen abgefahren, die die Kollision überlebt hatten und noch gültig waren, welche Dörfer er durchfahren konnte und welche mehr Patronen erfordern würde als sein letztes Silber hergegeben hatte.

Ihm blieben 22 Tage, solange würde der Kompaß ihm sicher den Weg zum Peiniger weisen und er musste, egal wie, am 15. Tag die Abtei Saint Katherine erreichen für die Öffnung des Portales, um jenseits der Grenzlinie zu gelangen. Es gab eine Spielraum von einem Tag, der für so einen Weg nichts bedeutete angesichts jeder Katastrophe, die ihn einholen konnte. “Damn you, Magda. "Damn you Magda.” Fluchte er. Sie hatte all ihren Einfluss als Frau eines Magistrates unter den Hohen Häusern der Vedusen eingesetzt, daß diese ihm keine Hilfe gewähren würden. Er sollte nicht erreichen, worin Sie und der Magistrat versagt hatten. Einzigartig in der Geschichte der Häuser erreichte sie ihr Ziel, aber nicht ganz. Zwei Häuser wiedersetzten sich Ihren Ordenschwestern. Niemand wusste warum, noch warum dies geduldet wurde. Haus Sessa hatte ihn trotzend vom einfachen Bittsteller zum Regulator gemacht und Haus Gardener garantierte das notwendige Portal zu schaffen - hin und zurück.

Er trat aus dem Tor und war überrascht Goliath bereits auf dem Vorplatz zu sehen, er hatte nicht geglaubt, daß dies erlaubt war, aber der Gedanke verblasste als die Paranté der Hauses eine Maispfeife kauend aus dem Auto stieg und rief “Ruhige Hand und scharfes Auge, Regulator, alles ist geladen, Du könntest schon weg sein” fügte sie in ihrer liebevollen ruppigen Art lachend hinzu. 

Er war sich unsicher also hatte er die komplette Uniform, die ihm die Vedusen scheinbar heimlich perfekt sitzend auf den Laib genäht hatten, angezogen. Seine beiden Revolver - blanket und pillow- lagen in ihrem Holster makellos an. Wieder spürte er eine Träne aufkommen, aber unterdrückte sie sofort. Er strich über die Griffe und wollte weiter auf den Jeep zugehen als aus dem Schatten des offenen Tores Persephone hervortrat. Sie trug das schlichte Gewand eine Novizin, aber scheinbar ihm zu Ehren hatte sie das Diadem mit dem großen Schlangenauge angelegt. Es war ihr Verdienst nach den Prüfungen in der Kunst der Seherei - sie hatte alle anderen um Meilen hinter sich gelassen in diesem Wettbewerb und diese Ehrentrophäe erhalten, die sie jedoch nicht täglich trug. Sie wollte keinen Neid unter den Anderen zeugen. Wenn Sie nicht unterrichtet wurde, hatte sie ihn unterwiesen in den Regeln und Aufgaben der Regulatoren und konnte das Gefühl nicht abschütteln, daß in ihrer Gründlichkeit und Fürsorge ein Funken Sympathie für ihn steckte. Ob es das geben durfte, lehrte sie ihn hingegen nicht.

Ethan ging auf sie zu und sie begann “Ruhige Hand…” und er beendete mit “und es scharfes Auge, es ehrt mich, daß ihr…Du mich verabschiedest, Persephone”. Da war es wieder, diese Gefühl, welches er kaum ertragen konnte in Ihrer Gegenwart. Der Hauch von Menschlichkeit, der sich in ihm rührte, Worte, die nie ausgesprochen wurden und der Gedanke, ob er sich irrte, wenn er glaubte verdammt zu sein und es keinen anderen Weg als diese Reise gab. 

Er murmelte “Maria Magdalena gib mir Kraft, so wie du dich stehend den Steinen gegenübersahst und ihnen vergabst” und sah Sie an. Unerwartet zog sie unter Ihrem Umhang eine Rolle hervor. Es war eine feine Decke, perfekt gerollt und mit zwei kleinen Ledergurten verschlossen. Sie bot sie ihm ehrvoll mit beiden Händen und einer dezenten Verbeugung an. 

Die Webkunst der Vedusen war legendär, denn das Hauch von nichts hier gerollt, würde ihn in arktischen Gegenden warm halten und gleichermaßen Wüsten Schutz vor der Hitze bieten.

Er sah sie an und sie blickte zurück mit diesem fast perfekten Blick der Verdusen, wenn sie doch nur nicht an den Rändern so nahezu unbemerkbar flacken würde. Ethan wußte nicht, was er sagen sollte noch was er sagen konnte.

Sanft legte sie die gerollte Decke in seine Hände, sah ihn noch einmal lange an, oft kam sie ihm so vertraut vor, drehte sich sich um und ging. Ethan stand nun ein wenig im Regen, noch mehr als sie sie sich unerwartet wieder umdrehte und feste nach ihm rief. "Regulator!" Er ging auf sie zu "Ja, Adeptin Persephone?".

Sie drückte ihm ein metallenes Armband in die Hand und verschloss sie. Er wußte nicht, was er ebenbürtiges auf diese Gaben erwidern konnte. Sie hingegen hatte diese Unentschlossenheit nicht. Sie trug keine Revolver, aber Ihre Lippen waren blitzschnell, ihre Hand war ruhig und ihr Auge scharf. 

Sie legte ihre Hand auf die Decke und sagte: "Kommt zurück zu mir damit...oder in darin eingewickelt."

Keine Waffe, die Ritoah Kolt, schmieden könnte, würde je so treffsicher sein wie Ihre rede. Er war ein Regulator, aber Sie eine Veduse. Er brauchten Waffen und direkte Kraft, sie hingegen bediente sich Kräften, die keine Kugel fürchteten.

"Du könntest hier bleiben!" wieder diese Stimme, er kannte sie, aber das Gesicht dazu wollte nicht aus seinem Gedächtnis hervorkommen. Ethan blickte wild um sich. Wo war er? Jetzt bloß nicht antworten, sonst hielten sie wohlmöglich für einen den das Ritual des Capra Kan wahnsinnig gemacht hatte und liesen ihn nicht fahren. Es wäre nicht unverständlich und auch nicht unvernünftig gemessen daran, daß Der Regulator zwei Kolt Warmaker holsterte.

"Sie geben Dir vielleicht einen anderen Auftrag, vielleicht stirbst Du dabei, aber..." Wo verdammt, wo bist Du und verdamm warum kenne ich Dich? "Du gehst nicht mit all dem Zorn in denen Händen in den Schoss der Göttin wieder ein." Es nützte nichts, er konnte ihn einfach nicht entdecken. 

"Sie denkt an Dich, Du wirfst vielleicht ein ganzes Leben, dein wahres Schicksal weg! Was, wenn es immer um Sie ging? Weißt Du überhaupt wer die Göttin Persephone..." Ethan konnte nicht länger in sich halten ballte die Faust in die Luft und schrie "Das ist mein Weg, das ist mein Schicksal, das ist meine Vergeltung und Vergebung!" Es war nicht dumm sich so von seiner Anspannung zu befreien, alle auf dem Vorplatz glaubten, es wäre ein Kampfschrei und überall ertöntes es "Ruhige Hand und ein scharfes Auge, Regulator" und die Stimme verschwand. Ethan frage sich, ob eine seiner Patronen für die Stimme bestimmt war. Falls ja, musste er schneller sein, als er es bei Kobi je schaffen konnte. Wer ihn da auch verfolgte, vielleicht ein Meister der Tarnung oder der Blitz selbst. Der Gedanke, den er nicht bereit zu ertragen war, konnte es die Möglichkeit sein, daß es ein Zauberer war, den der Peiniger ihm nachgeschickt hatte. Er wußte durch Magda Raybels von seinem Plan. Vielleicht hatte längst ein Bündnis jenseits der Grenzlinie und noch bevor Ethan seine Reise antreten konnte würde er dem Wahnsinn verfallen und scheitern. 

Der Regulator ging auf Goliath zu, die fest an sich gedrückt. Es ist Zeit.

 

Splitter 2

"Fear not the witch, but the darkness 
within your own heart." - Terry  Goodking

Der Orden der Vedusen und der Kompaß

 

Der Tempel der Verdusen lag einige Meilen hinter Golgothea, wo sattes grün und Ödland aufeinanderprallten. Er stand auf einer kleinen Anhöhe und man konnte den geschwungenen Pfad vor die Tore des ummauerten Ordensitz aus allen Richtungen erkennen und obgleich er dadurch schutzlos und fast klein wirkte vor dem Morgenhorizont, wußte jeder, das nur Dumme es wagen würden sich eigenmächtig Zutritt zu verschaffen.

Die Aspirantin auf dem Markt hatte Ethan genaue Anweisungen gegeben, wie der Tempel zu erreichen war und wie sich diesem gebührlich zu nähern war.

Langsam fuhr er mit dem Goliath entlang bis etwa eine Meile vor den Torplatz, wo sich der Pfad einen großen Kreis ausdehnte und für den Rest wieder verjüngte. Dort stellte das Auto ab, die Anwärterin der Verdusen hatte ihm mit einem funkelnden Lächeln ungefragt versichert, daß sich niemand wagen würde, die Gelegenheit zu ergreifen und den Goliath aufzubrechen. 

"Man fordert die Verdusen nicht heraus - auch nicht vor Ihren Toren."

Den Rest des Weges  hinaus sollte er langsam und respektvoll hinauf beschreiten und dann warten bis aus  dem Turm inmitten des Tempels ein grünes Flackern erschiene.
Vorher sollte er nicht eintreten. Er würde beobachtet von tausend Augen und er würde keines davon bemerken. Ethan solle sich sich langsam sichtbar machen und den Schwestern des Ordens Raum und Zeit dadurch geben zu entscheiden, ob sie ihn empfingen oder nicht.

Er fragte sich, wie ein respektvolles Schreiten wohl aussehen würde, behielt die Frage aber für sich. Als er den Goliath verschloss und mit nichts außer dem Beutel voller Schmuck, den er unter dem Hemd am Rück versteckte, losging, stellte er sich einfach vor, er ginge
wie ein Messdiener, der ein Weihrauchfass vor sich her trug. Er kannte diese Bilder aus der Zeit vor der großen Kollision aus der Television. Seither war dies eine andere Welt geworden. 

Die letzte Meile zu Fuß erforderte Zeit, aber Ethan fühlte, daß der Weg ihn beruhigte. Von der Hilfe der Vedusen hing soviel sein Planes und würden sie diese verwehren, blieb ihm nur noch schiere Willenskraft und ein Hauch von dummen Optimismus übrig. Nur sie verfügten über das Wissen über jene Kräfte jenseits des rationalen Mantels der Welt, nur sie konnten ihm helfen aus achthundert Meilen einen Mann zielsicher zu finden, wie eine Markierung auf einer Landkarte. Das negative X auf einer Schatzkarte.
Als er den Vorplatz erreichte, besah er sich ausführlich das Ordenszeichen, welches als lebensgroße Statue den Vorplatz beherrschte.
Vedusa, die Göttin des Ordens mit den Schlangen als Haarpracht, in der rechten Hand eine Hellebarde, den sie wie einen Hirtenstab in der eingefrorenen Bewegung zu nutzen schien. In der linken Hand hielt sie den abgeschlagen Kopf des Halbgottes Perseus, ein Peiniger, der der Sage nach, sie hatte töten wollen, um sich ihrer Macht zu bereichern. 
Die Vedusa war ihm zuvor gekommen und hatte die Begegnung überlebt. So galt sie als Schutzpatronin für alle Opfer und Überlebende.


Ethan öffnete die Pforte und blickte auf zwei identische Frauen in samtgrünen Roben und identischen Gesichtern. "Du willst etwas von uns und Du hast etwas für uns" sprachen beide gleichzeitig und in gleicher Stimme. 


" Wir gewähren Dir Einlass. Komm!"

 

 

 

Splitter 3

"Yes. The final supreme idiocy. Coming here to hide. 
The deserter hiding out in the middle of a battlefield." - Lee "The Magnificient Seven"

Das Opferlamm

 

"Haus Maberick hat einen Deeskalator vor zwei Tagen in Richtung des Portales entsand. Er soll denn Regulator noch vorher abfangen."

Karn Magula betratt das Studienzimmer und schloss die Tür hinter sich. Die zweite Karn Jenti, die Jüngste, blickte auf und schoss sofort hervor "Das kann nicht möglich sein, die Regeln des Kendi wurden gewahrt, die Häuser haben sich zur Neutralität verpflichtet. Das kommt einer Kriegserklärung gleich."

Kor Sessar schloss ihr Buch und spürte die Blicke der beiden Karn, ihrer Stellvertreterinnen auf sich ruhen, die Erwartungen, sie war die Oberin des Hauses, an Ihr lagen Verantwortung und Entscheidungen. Sie im Studienzimmer umher, durch die Regale voller Bücher, Weisheiten der Vedusen aus diesem und anderer Häuser, anderer Welten und anderer Professionen. Unerwartet erklang die Stimme der alten Kor, ihrer Vorgängerin, ihr durch den Kopf, aus den Tagen als sie selbst noch eine Junge Karn war und einen anderen Namen trug "Pläne in Plänen in Plänen und allem Anschein nach." Sie schloß kurz die Augen und richtete dann Ihren Blick auf Magula, den Quasigefühlsaussbruch von Jenti nicht beachtend. "Der Deeskalator... kennen wir seinen Namen?".

Magula blickte auf einen kleinen Zelle in ihrer Hand, sicherlich eine Falkenbotschaft von einem Ihrer "Augen" im Hause Maberick. "Tall, Kainiel Tall. Ich habe von ihm noch nie gehört. Unsere Auge berichtet, er sei bewaffnet und habe den Auftrag Crush entweder zur Umkehr zu bewegen oder zu beenden. Vaughnan dürfte auf keine Fall Camenis und den Peiniger erreichen, so wie es..." 

"So wie es Magda Raybells gefordert hat..." unterbrach sie immernoch angespannt Jenti und schoss aus Ihren Stuhl hervor 

 

Splitter 4

"Some kind of monster... this monster lives."
 - Metallica

Yellowfinger

Vaughnan hatte kaum den Mut es zu denken, geschweige denn es auszusprechen, aber die letzten Wochen verliefen gut, alles folgte seinem Plan. Kobis Trainingsprogramm war hart, aber zielgerichtet und versuchte erst gar nicht aus ihm etwas zu machen, was er nicht war - zwanzig Jahre jünger und agiler. Er unterwies ihn in Taktiken, die Einbindung seiner Umgebung in den Kampf und er hatte ihn auf drei Positionen seiner Hand immer und immer wieder getrimmt, daß er bis auf 15 Meter treffen würde. Vielleicht kein tödlicher Treffer, aber ein Treffer. Sie hatten zu Tag-Nachtzeiten trainiert und Kobi schwor, daß Crush nachts noch etwas besser war als am Tag. Das amüsierte den kommenden Regulator, denn er war weit fortgeschrittenen Nachtblind. Wenn Kobi ihn nicht schuften lies und erbarmungslos bog und formte, unterwies ihn Persephone in den Künsten, die die Vedusen einem Mann, einem Regulator erlaubten und verfolgte mit ihm akribisch die exakte Route, die er fahren musste, wann er was zu erreichen hatte und wie er sich angemessen dem Hause Cordwick nähern musste und sein Bitten um Passage durch das Portal jenseits der Grenzlinie vorzutragen hatte. 

Was Vaughnan nicht sehen konnte, war die Schmiedung seiner beiden Kolts. Ridoah arbeitete jeden Tag und es konnte nicht mehr lange dauern bis zur Fertigstellung, aber die schmiedeeisernen Türen seiner  privaten Werkstatt blieben stets verschlossen. Hin und wieder nahm ein Gehilfe Maß an ihm, wohl für den Holster nur um Tage später erneut Maß zu nehmen und zufrieden zu brummen, denn all die Mühen und die karge Kost und die vielen Übungen hatten ihn etwas schmäler werden lassen. Er mußte nur noch die feierliche Zeromonie der Übergabe abwarten, dann das Ritual des Kompaß erdulden und konnte sich dann auf den Weg machen bis auf eine nicht unerhebliche Kleinigkeit. Er hatte keine Marker für seine Kolts. Obgleich die Welt eine andere geworden war und das offene Tragen von Schußwaffen die neue Realität war, würde er auf seinem Weg unzähligen lokalen Authoritäten begegnen, Mitgliedern der nationalen Bruderschaft, die eigentlich nichts anderes als Faschisten mit einer kruden Mitgliederdefinition waren, als auch Sympathisanten oder gar Terroristen der Linken Garde. Warum die Linken als Terroristen benannt wurden, die Bruderschaft hingegen nur Bruderschaft, entzog sich seinem Verständnis, aber es fehlte ihm auch das Interesse es noch verstehen zu wollen. Sicher war ihm nur, daß ohne einen Marker der Authorität er von jedem Staatsvertreter aufgehalten und befragt werden konnte oder er sich allen anderen Gruppierungen gegenüber den Weg würde freischießen müssen. Das eine kostete Zeit und das andere vielleicht sein Leben. Mit einem Marker würden die einen ihn durchwinken und sich nicht um ihn scheren und mindestens ein großer Teil der anderen es sich zweimal überlegen ihn anzugreifen.

Er hatte Kor Sessar zweimal um einen solchen Marker gebeten, der zu einer Hälfte wie eine Brosche aussah, auf der eine Schlange sich um einen Ast alte und zum anderen aus einem Tuch mit dem Banner der Vedusen und der Authorität bestand. Beides war keine Lebensversicherung, aber hilfreich und mehr noch, würde ihm kostbare Zeit sparen, den von allen Parteien gab es nicht wenige auf seinem Weg nach Camenis und er war sich nicht sicher, ob ein Beamter der Authorität nicht vielleicht sogar das zehrendere Übel war als eine Bande bewaffneter Möchte-Gern-Idealisten.

Kor Sessar war ihm bei der Frage zweimal ausgewichen, doch an diesem Tag stand sie unverhofft vor ihm, als er im großen Speisesaal einen zähen Brei herunterschlang.

"Heute wirst Du Dir Deinen Marker verdienen" sprach sie gebieterisch und warf einen Mantel der Adepten auf den Tisch. Vaughnan erschrack und verschluckte sich beinahe, aber weniger an Plötzlichkeit der Botschaft als an der Tatsache, daß sie trotz Kobis hartem Training und unnachgiebigen Drill sich so unbemerkt an ihn hatte heranschleichen können.

"Wenn irgendwer da draußen nur halb so gut ist, wie sie, bin ich tot, bevor auch nur einmal die Kompaßnadel in Camenis zuckt." dachte er, verbarg des Gefühl dabei aber so gut er konnte.

Er deutete auf den Kapuzenmantel und sah sie fragend einsilbig "Wie?", mehr brachte er nicht hervor.

"Du wirst in die Stadt hinunter gehen und dort zur zehnten Stunde am Brunnen sitzen und Deine Gebete zur Götting Magdalena still vor Dich aufsagen und achtsam deiner Umgebung sein. Wenn Du beides in würdiger Weise vollziehst, wird am Ende der Marker stehen für Dich." sich lächelte ein wenig diabolisch, vermutlich über seinen vollkommen verwirrten Gesichtsausdruck, drehte sich um und ging.

Vaughnan hatte tausend fragen, aber die Wochen im Haus Sessar hatten ihn gelehrt, das alles was er je gelernt hatte, hier nicht galt. Weder für die Vedusen noch für einen Regulator und erst Recht nicht für einen Anwärter. Er griff nach dem Mantel, legte ihn um und machte sich auf den Weg, aber nicht direkt, denn auch wenn der karge Brei zäh und trocken schien, so hatte er doch eine unerwartete Wirkung auf seine Blase und etwas sagte ihm, daß für Toilettenpausen auf dem Markt keine Zeit sein würde. Er musste dort sein, er musste etwas sehen oder hören, vielleicht auch etwas tun, aber ihm war nicht im Geringsten klar, was das sein könnte und schlimmer noch, konnte er es verpassen und wenn ja, gab es eine zweite Chance oder...

Der Weg die karge Anhöhe des Tempels hinab in die Stadt war nicht ermüdend, aber bot wenig Ansporn für die Sinne und als er durstig wurde und bemerkte, daß er ohne jeden Proviant aufgebrochen war, hielt er kurz inne und schlug sich dann gegen die Stirn. "Du sollst am Brunnen warten, Du Idiot, Du wirst kaum verdursten."

Er vertrieb sich den unterhaltungslosen Weg mit Bewegungen und Manövern, die Kobi ihm eingehämmert hatte und als der erste Lärm von Menschen an sein Ohr drang, ging er normal weiter, denn er wollte nicht für einen Verrückten gehalten werden, der vom dauerhaften Verzehr von Tufor-Beeren endgültig seinen Verstand verloren hatte.

Normalerweise würde er sich in der Stadt nun auf den Wegen links halten, um Kolts Werkstatt und den Trainingsgrund Kobis zu erreichen, aber er war sich sicher, daß er sich bei keinem wie ein Schuljunge würde abzumelden haben und so ging er geradewegs auf die Mitte zu. In zwanzig Minuten würde er den -Markt und kurz danach den Brunnen erreichen und die Glocken des Turmes schlugen die fünfzehnste Minute nach Neun. Er dachte wie seltsam alles sich um und mit den Vedusen wie an einem Faden aufgesponnen anfühlte so oft und beunruhigt wurde ihm klar, daß diesem Gedanken nur ein weiterer folgen konnte. Wußten sie was ihm bevorstand? Wußten sie was der Peiniger tun würde und vielmehr noch wußten sie, was er als Antwort darauf tun würde. Hatten sie ihm den Token für Ridoah deswegen gegeben, weil Sie bereits wußten, daß die Mappe mit all den Briefen und Beweisen sinnlos sein würde? Schmiedete er zwei Warmaker für ihn, weil die Vedusen das Blut an seinen Händen bereits kleben sahen? 

Der Gedanke mißfiel ihm, denn er selbst wälste sich in den Nächten umher und hörte in die Stille seiner Gedanken, ob ihm die Vernunft oder der kreischende Wahnsinn eines Henkers antworten würde. Was ihm am meisten jedoch mißfiel war die Tatsache, daß ihn das Gefühl nicht losließ, daß er auf all diese Fragen bereits selbst eine Antwort hatte und diese nur so tief in sich versteckte, damit er nicht auf den Gedanken kam alles zu überdenken.

Mit dem Schlag der 10 Zehnten Stunde erreicht er den Brunnen. Mit seinen Gedanken hatte also Zeit vetrödelt, aber war zutiefst dankbar pünktlich angekommen zu sein, denn er war sich sicher, daß es in der Magie der Vedusen keine Toleranzen und zu spät kommen gab. Er umkreiste den Brunnen, der eigentlich mehr ein großer Kunstbrunnen zur Zierde als ein echter Nutzbrunnen war und setzte sich an einer Stelle nieder, die ihm einen weiten Ausblick gab. Er wußte nicht woher er es wußte, aber er war sich sicher, daß was auch immer ihm begegnen sollte, würde ihm am ehesten auffallen wenn er in Ruhe saß und seinen Gebeten nachging. Was er von ihnen gelernt hatte, gab ihm das Gefühl, daß das Letzte was er tun sollte war wild suchend den Brunnen zu umkreisen. Es paßte einfach nicht zu ihnen und so fand er eine bequeme Stalle am and des äußeren Beckens, setzte sich und sah umher.

Er griff in seine Hosentasche und fischte einen kleinen Kreiderest hervor und das Medaillons Kennedys. Mit der Kreide malte er fünf Striche vor sich auf den Rand - die Gebete der Magdalena: Geburt, Leben, Steinigung, Auferstehung und die Verheißsagung auf den Frieden in der Endwelt.

Die Medaille hatte ihm sein Vater einst geschenkt mit den Worten, daß Kennedy der letzte Pistolenmann der Welt gewesen sei, bevor die parfümierten Lakaien die Zügel der Zeit übernommen hatten, natürlich erst nachdem diese ihn hatten ermorden lassen.

Ihm waren diese Worte nie aus den Kopf gegangen, genau wie ein Zitat dieses Mannes, daß das Zeichen für Krise in irgendeiner Sprache, die ihm nicht mehr einfallen wollte, auch gleichzeitig Chance bedeutete. Er empfand dies damals als ungemein clever und erzeugte ihn ihm Bewunderung für einen Mann, den er weder kannte und nichtmals mehr am Leben war, als er geboren wurde.

Er sah sich im, während er die Gebete murmelte und lies dabei das Medaillon durch seine Finger klimpern. Auf dem Markt verteilt standen Wägen und Stände, Verkäufer saßen auf Decken und preisten ihre Ware an. Er sah Diebe und Huren gleichermaßen wie Edelmänner und Beamte der Authorität, Not und Drangsal und hier und da Überbleibsel aus der alten Welt, wenn jemand einen Kopfhörer trug und scheinbar wirklich Musik hörte. Da waren Stoffe und Tonwaren, Emaile, alte Elektrogeräte, Werkzeuge, Messer, ein Stand mit alten Pistolen. Da war Geschrei, aber er konnte nicht ausmachen, woher es kamm, er war nur sicher, daß irgendwer irgendwas gestohlen hatte und die Tatsache, daß er keinen Tumult oder besondere Bewegung unter den Menschenmassen sah lies ihn annehmen, daß es wohl ein Kind war und erfolgreich dabei zu entkommen. Es gab nichts besonderes und das beunruhigte ihn nicht. Was ihn jedoch beunruhigte, war die Gewißheit, wenn ihn eine Kor mit einem Auftrag losschickte, dann konnte er noch in drei Tagen hier sitzen, genausogut, wie ihm was auch immer es war in der nächsten Sekunde auf den Kopf fallen konnte.

Die Glocke schlug zweimal zu vollen Stunde und Vaughnan hatte die Gebete mehrfach aufgesagt, als er etwas erblickte, was ihn aus seiner lethargen Beobachtung riss. Er sah zwei Constable der Authorität, die entgegengesetzt über den Markt gingen. Grundsätzlich war Polizeipräsenz nichts besonderes, aber die Authorität vergab die Marker, obgleich sie den Vedusen ebenfalls gehörten. Es war wohlmöglich einer der vielen kleinen Arrangements, die die beiden mächtigen Institutionen im Gleichgewicht hielten. Eine Art Akt von staatstragender Höflichkeit, den die Welt, die nicht mehr die selbe war brauchte wie ihr Vorgänger einen Staat die Ordnung aufrecht zu halten, aber sie brauchte auch die Macht der Vedusen, um nicht die alten Fehler endlos zu wiederholen.

Crush bemerkte wie einer der Constable sich auf ihn zu bewegte mit langsamen Schritten und zum Gespräch ansetzte. Was auch immer ihm den Marker einrbringen würde, dachte er aufgetregt, musste jetzt irgendwie beginnen.

Als er ihn am Brunnen erreicht hatte, stemmte Constable D. Kolz seinen rechten Fuß auf den Rand, und brummte nicht sympathisch aber auch nicht unfreundlich ihn an.

"Du bist einer von den Adepten von den V´s, willst wohl noch Regulator werden, wa?" Sein altes Selbst hatte eine Vielzahl von Antworten parat, aber keine wäre wirklich tauglich gewesen und fast fühlte es sich an, als würden die Stunden der Lehren durch Persephone ihn lenken, ja sie fast selbst ihn aus der Ferne führen."

"Sie haben ein scharfes Auge, Constable. Ja, ja es stimmt, nun ja, wenn ich es bis dahin überlebe".

Der Constable hielt einen Augenblick inne, musterte ihn und lachte dann schallend. Kolz wurde sympathisch und seine nächsten Worte zeigten, daß er cleverer war, als Vaughnan ihn vorverurteilt hatte.

"Hamm´ se Dich losgeschickt mit einem unverständlichen Auftrag irgendwo zu sitzen und auf irgendwas zu warten."

Crush blickte verblüfft und nickte nur.

"Ja, ja so sind die Hexen der Göttin, aber ich will nicht schlecht reden, schließlich bringen sie die andere Hälfte vom Frieden auf der Welt. Siehste das, Junge?". Er klopfte auf den Griff seines Schlagstockes am Gürtel.

Früher als die Welt noch eine andere Welt, als die Welt voller Strom war, da mußten wir Pistolen Tragen und Stromschießer und Handschellen, aber benutzen konnten wir das Zeug erst, wenn wir eigentlich schon fast todblutend am Boden lagen. Aber heute mit all der Magie und den großen Ordenshäusern und der Authorität... da brauchen wir das alles nicht mehr und wenn einer nicht spurt, dann gibts Spalunk mit dem alten Joe hier." Er klopfte wieder auf den Schlagstock.

"Dann ist Ruhe. Mußt Du dir vorstellen, Junge. Tausende von Leuten in der Stad und im letzten Jahr nur 4 Morde und eine Schändung. Gut die Diebe kriegt man nie alle, aber das mußt Du Dir vorstellen, keine toten Polizisten und erst recht keinen von uns Cons.

Kolz griff in eine kleine Tasche seiner Uniform und gab ihm so etwas wie einen in Butterbrot eingewickelten Riegel. "Nimm den Junge, du weißt nicht, wie lang de hier noch sitzen musst." Er schickte sich an zu gehen. "Wenn de rauskriegst, warum Du hier sitzt und wofür, dann komm doch zur Statue der Maria und erzähls mir. Vielleicht erlebe ich es ja noch, warum die V´s euch hier sitzen lassen." Lachend ließ er einen entmutigten Vaughnan zurück.

Er war frustriert und auch ein wenig böse mit sich selbst, daß er sich hatte so in die Hoffnung einer einer schnellen Antwort verrannt hatte und kaute zum Trost an dem Riegel, den Kolz ihm gegeben hatte. Dieser war zäh, aber überraschend süß und das hob ihm etwas die Laune. Ein Teil von ihm wäre gerne aufgestanden und gegangen, aber der Unterricht von Persephone hatte ihn zu seinem eigenen Erstaunen einen Funken Geduld gelehrt und so rutschte er in eine andere Sitzposition und begann erneut die Gebete aufzusagen und das Medaillon kreisen zu lassen. Er spürte den Anfang von Gliederschmerzen, was seine Stimmung nicht hob und er fühlte erste Zweifel nagen, ober er nicht doch irgendwas tun sollte und das letzte was Kor Sessar von ihm erwartete war, dümmlich hier zu sitzen und auf die Wiederkehr der Magdalena oder ein anderes Wunder zu warten. Dieser aufkeimende Ärger brachte ihn im Aufsagen seiner Verse durcheinander und so auch das Fingerspiel mit dem Medaillon und so wie ihm die Psalme aus den Sinnen glitten, fiel auch das Medaillon vor ihn in den Staub. Er fluchte, vor allem vor dem Gedanken sich mit den immer stärker werdenden Schmerzen nun Bücken zu müssen, um sie aufzuheben. Er griff langsam danach und sein Rücken verübte wahre Attentate der Stiche auf ihn und er kam nur langsam mit dem Kennedy-Abbild hoch und sah dabei durch die Menschenmenge und so sah er  etwas, daß er aufrecht sitzend sicherlich übersehen hätte.

Nach vorne gebeugt und vor Schmerzen beinnahe eingefroren sah er nikotinvergilbte Finger und ein Armband, das einmal ihm gehört hatte. Mitten in einer der Zentren der Authorität lief Stephen Kunt, nur als Yellowfinger bekannt, Anführer der Linken Garde mitten über den Markt. Man kannte ihn als Verfasser unzähliger Manifeste auf Flugblättern durch alle Städte und Dörfer verteilt, Gründungsmietglied der Garde, schrieb ihm unzählige Anstiftungen zu kleinen und Großen Unruhen gegen die Authorität und die Häuser der Verdusen zu und allerlei anderes, das zwar ärgerlich aber harmlos war.

Bis man ihn nur noch als Yellowfinger, den Schlächter von Vemina kanne.

Die Linke Garde vertrat die Ansicht, daß der Großen Kollision ebenso ein Akt der gesellschaftlichen Reformation folgen mußte. Weg von staatlich Gebilden, exekutiven Kräften, Polizeigarden und Gerichten, Gefängnissen, Gesetzestexten und Normen und erst recht weg vom einem Bund wie der, der Vedusen.

Die Menschheit sollte die Kollision nutzen von Vorne zu beginnen, selbstverwaltet in kleinen Kommunen, zurück zur Natur und einem einvernehmlichen Leben mit ihr. Die Garde vertrat die Idee vom Ende von Metropolen und Städten, letztendlich von allem was die Welt vor der Großen Kollision ausgemacht hatte und in ihren Augen verderblich und falsch war.

Ihre Revolte begann in friedlichen Protesten, verbreitete sich in Thesen auf Flugblättern und als all dem  keine hoffnungsreiche Reaktion folgte, wandte sich die Garde dem Vandalismus und der Anstiftung von Unruhen quer durch das Gebiet der Authorität zu.

Überall bildeten sich kleine Gruppen, Namen war nicht bekannt, man gab sich konspiratorisch und hoffte auf einen gesellschaftlichen Siedepunkt, der jedoch ausblieb und die Authorität  als auch der Orden der Vedusen schenkten der Garde kaum Beachtung.

So hätte es verbleiben können und am Ende wäre die Linke zerfallen in Bedeutungslosigkeit und sich vielleicht in Bollwerk gegen den Anstieg nationalistischer Tendenzen formen können, aber Scherkräfte innerhalb der einzelnen Gruppierungen führten zu Forderungen nach radikaleren Maßnahmen, nach einem symbolischen Akt, der Ihnen endlich die gewollte Aufmerksamkeit und erhoffte Brisanz verschaffen würde.

Als Stephen Kunt sich darauf einließ, der sich stets im Verborgenen hielt, hatte er nicht die leiseste Ahnung, daß die Garde und er mehr abbeißen würden, als sie würden schlucken können.

Der Plan schien zunächst einfach. Aus alten Texten reimten sie sich erfolgreich die Mixtur für einen einfach herzustellenden Sprengstoff zusammen und das Verwaltungsgebäude in Vemina schien ihnen das perfekte symbolische Ziel. Ein alter und vergessender Kanalweg verschaffte Ihnen Zugang zum Kellerbereich des Gebäudes und einem Raum, dessen Eingang mit Regalen und Aktenschränken versperrt war. Unbeachtet und idel. Wochenlang schlichen sich kleine Kommandos durch den Kanalweg, räumten den Zugang zum Raum frei, befreiten ihn von allem Gerümpel und füllten ihn Quadratmeter für Quadratmeter mit Fässern Ihres Sprengstoffgemisches. Jede Nacht ein bißchen mehr und nach getaner Arbeit versperrten sie den Zugang exakt so wie sie ihn vorgefunden hatten. Nacht für Nacht.

Nach etwa drei Wochen hatten sie genug Sprengmaterial eingelegt und ein verdecktes Zündungskabel verdeckt aus dem Raum verlegt. Es musste nur jemand zur geplanten Zeit einen einfachen Wecker mit einer Verzögerungszeit von dreißig Minuten anbringen und die Ladung würde explodieren.

Der Plan war einen Straßenjungen mit einer Warnung in einem verschlossen Umschlag für ein paar Silberstücke Bestechungsgeld an die Pforte zu schicken, das Gebäude würde so rechtzeitig evakuiert explodieren und Ihnen die Aufmerksamkeit und Augenhöhne verschaffen, die sie bisher nicht erreicht hatten. Es sollte keine Opfer geben.

Nichts verlief jedoch, wie sie es geplant hatten. Der Straßenjunge nahm die die Silberstücke und ging ein paar Meter, warf das Kuvert mit der Warnung in den Dreck und machte sich auf mit den Münzen sich beim Holzschnitzer am Rande der Stadt ein Besenpferd zu kaufen, was sonst nie möglich gewesen wäre und in seiner Vorfreude hatte er das Gesicht, der jungen Frau, die ihm das Kuvert und Geld gegeben hatte auch direkt vergessen. Das Bild des Besenpferdes hingegen leuchtete in seinen Gedanken heller als jede Sonne. Fast so hell erstrahlte auch die Explosion, denn die Garde hatte sicht vollkommen bei der Mischung der Sprengmasse verrechnet und keiner von ihnen hatte auch nur eine Hauch von Ahnung in den Fragen von Baumaterialien und Statik. Die Explosion zerriß das Verwaltungsgebäude an seiner empfindlichsten Stelle und der folgende Kollaps riß unzählige anliegende Geschäfte, Handwerkerstuben und Wohnungen mit sich.

Aus dem Akt der Symbolik war ein Akt des Mordens geworden

Am Ende forderte die Explosion das Leben von Hundertzweiundzwangig Beamten und Angestellten der Authorität, von zweihundertdreiundreißig Zivilisten, Dutzende Verwundete und fürs Leben gezeichnete und barg zudem ein Geheimnis.

Als der der Sprengsatz zündete befand sich unbekannt für Öffentlichkeit Kor Salina aus dem Ordenshaus Saderick im Büro des Regionalverwalters und nahm eine Tasse Tee entgegen. Vemina war Ihre Geburtstadt und sie spürte, daß sie den Winter ihres Lebens erreicht hatte und wollte noch einmal die Hügel, Wälder und Bäche Ihrer Kindheit wiedersehen.

Ihr Tod war ein staatstragendes Geheimnis und der Orden der Vedusen sprach durch sein Schweigen. 

Stephen Kunt hingegen schwieg nicht und versuchte durch ein Flugblatt, den schrecklichen Irrtum zu erklären und irgendwie zu verhindern, das selbst der letzte Sympathisant die Seite der der Authorität ergriff. Schwerwiegender jedoch war, daß das Flugblatt seine Identität verriet, denn auch wenn die Vedusen schwiegen, so schlichen Ihre Adepten, Assassinen und Regulatoren durch das Land und identifizierten Zelle für Zelle bis der Drucker der Bekenner- und Bereuschrift undwissend Yellowfinger preisgab.

Sie gaben ihn jedoch der der Authorität nicht bekannt, eine Gnade die den zahlreichen Zellen der Garde nicht Zuteil kam. Gnadenlos jagte die Authorität in den Folgewochen Namen um Namen bis es keine Linke Garde mehr gab und der klägliche Rest sich an Orten verbarg, den die Welt selbst nicht kannt.

Der Bund zwischen dem Orden und der Authorität schien gewahrt und Kor Salina fand einem Scheinbegräbnis nach einem überraschenden Herzleiden offiziell ihre letzte Ruhe auf dem Friedhofshügel Ihres Hauses.

Stephen Kunt entkam und wurde kurze Zeit später im Hause der Wayridges gesichtet als Stallknecht. DIe gelben Finger immer gelblicher von jeder Maiszigarette, die ihm keinen Frieden vor den Gesichtern verschafften, die ihn Nachts heimsuchten. Das sollte aber nicht ewig halten, als er die Tochter des Hauses erblickte und in zwangsläuf auf einen Kollisionskurs mit Vaughnan bringen würde.

Vaughnan Crush wusste all dies nur, weil Persephone es ihm erzählt hatte während sie ihm eine Zeichnung vorlegt von Kunt. Ob sie wußte, daß er ihn Monate zuvor auf dem Anwesen der Wayridges gesehen hatte und dieser Shivaughne Avancen gemacht hatte, war ihm nicht sicher klar. Er vermutete es aber, versuchte jedoch nicht sich zu verraten. 

Jetzt in diesem Moment verstand er, warum die Vedusen geschwiegen und nicht gehandelt hatten. Sie hatten Zeit und er war das Rad im Untergang von Kunt.

Vaughnan Crush war mit einem Schlag weder müde noch verspürte er Schmerzen oder Steifheit in den Gliedern. Er fühlte Kobis Worte in seinem Hinterkopf hallen und noch besser er fühlte keine Fragen mehr, denn nun war es für klar, warum er da sitzen sollte, warum der Constable ihn angesprochen hatte und warum er heute seinen Marker erhalten würde. Hitzige Erregung drohte ihn zu übermannen, aber er spürte plötzlich den Schatten einer Ohrfeige wieder, die ihm Persephone gegeben hatte, als er bei einer Übung ähnlich euphorisch ungeduldig war. Der Anführer der Linken Garde lief mitten durch die Stadt und es gab keinen Grund besorgt zu sein, daß ihm jemand zuvorkäme, denn außer den Wayridges, Shivaughne, Crush und dem Orden, wußte niemand, wer er war oder wie er aussah und er wußte es nur, weil bis zu Ihrer Trennung war er selbst 30 Jahre eine Art Kämpfer in der Armee der Linken gewesen.

Katzenartig erhob sich Vaughnan, zog die Kapuze über den Kopf und hielt sich einem sicheren Abstand zu Stephen. Mit beiden Armen zog er den Umhang enger um sich und täuschte ein Schlottern vor, als wäre er krank. Niemand wollte einem Kranken im Weg sein und niemand wollte einen Kranken zu lange betrachten aus dem tief verankerten Gefühl, daß man davon allein ebenfalls erkranken könnte.

So folgte er ihm eine Weile und obgleich Yellowfinger sich gelegentlich umdrehte, geriet Vaughnan nicht nicht in seinen Fokus, nicht in sein Bewußtsein. Er stierte ein wenig unter der Kapuze nach vorne und sah, daß sie in Richtung der Statue der Maria gingen was ihm mißfiel. Vaughnan hatte bereits einen Plan, aber dieser sah keine Öffentlichkeit und vor allem keine unzähligen Varianten wie Stephen dadurch entkommen konnte vor, daß er den Constable passierte. Er hatte eine Falle in seinem Kopf bereits konstruiert und alles was der der Anführer der Linken Garde nun tun mußte, war nicht auf Constable Kolz weiter zuzugehen.

Und genau diesen Gefallen tat er ihm.

Wenn Crush nun Geduld und Geschick weiter aufrecht erhielt, dann würde Stephen Yellowfinger Kunt als Letztes in Freiheit nur noch eines sehen: einen Regulator.

Den Mann, dem Stephen sozusagem alles genommen hatte

 

*

Die Art wie Yellowfinger durch die Menschmenge schritt, verriet Vaughnan mehr als es Hunderte von Spionen hätten erreichen können. Er glaubte weiterhin, daß niemand sein Gesicht kannte und er war kaum noch so lethargisch, so gebrochen, so unfähig nicht einmal die Kraft aufbringen zu können seine Wäsche zu Waschen. Er schritt entschieden vorran und dies überzeugte ihn nur mehr, daß es stimmte, was man in dunklen Ecken murrte. Die Linke Garde reformierte sich und Yellowfinger hatte sein Trauma abgelegt ein Massenmörder zu sein. Er schien wieder ganz der Revolutionsführer eine neuen Welt zu sein und vielleicht stimmte ja sogar noch eines, daß die Linke Garde nun einen weiteren Anführer im Verborgenen hatte.

Im letzten Moment kurz vor dem Constable bog Kunt nach links ab und lief den Häuserblöcken entgegen. Vaughnan lies sich für einen Moment zurückfallen ohne ihn aus der Sicht zu lassen, den ihm war klar, daß Kunt mutmaßlich zu einer Unterkunft unterwegs war. Selbst, wenn er ihn verlieren würde, brauchte er nur den Block, wenn es sein mußte tagelang, zu durchforsten und würde ihn wiederfinden. Aber das war nicht nötig, den er blieb ihm auf den Fersen und Stephen ging zielgerichtet auf ein Haus zu und betratt die Eingangstür.

Vaughnan folgte ihm und alles Kobi ihm beigebracht hatte, brachte ihn so nah und doch unentdeckt heran, daß er ihm auf den zweiten Flur des Hauses folgen konnte und sah welches Zimmer er betrat: Nummer Dreiundzwanzig. 

Bingo!

Crush schlich lautlos die unbeleuchtete Treppe hinab, dachte mit einem Grinsen an Kobis Theorie, daß er im Dunkeln noch effektiver war als im Tageslicht und besah sich die Struktur des Hauses. Er brauchte nur einen Blick und hätte sich fast durch ein lautes Lachen selbst verraten. Yellowfinger war so dumm und hatte sich eine Unterkunft ohne Hof oder Hinterausgang gewählt. Der Anführer der Linken Garde saß in der Falle. Vaughnan atmete tief durch nach den 13 Stufen der Verdusen, die ihn Persephone gelehrt hatte und faßte seinen Plan. Es würde drei Minuten zu Kolz brauchen und da dieser noch älter und schwerer war als er, würden sie beide die doppelte Zeit brauchen zurückzukehren. Crush faste allen Mut zusammen und schlich an die Tür der Nummer 23 zurück und legte behutsam das Ohr an die Tür. Er brauchte einen Moment durch seinen Tinnitus hindurchzuhören und die Geräusche entsprechenden Handlunden zuzuordnen. Yellowfinger schien zu kochen und es sich bequem zu machen. Er würde nicht weggehen oder vielleicht erwartete einen Besucher. Das war alles war er wissen musste.

Keuchen erreichte er Kolz, der ihn belustigt ansah.

"Na Junge, haste das Warten satt und machst die Biege oder bist hinter ein Täublein her." Er kannte den Begriff nicht mutmaßte aber, daß der Constable wohl ein Mädchen meinte, zumindest gab dies sein leicht lüsterner Blick her. Wie bringt man einen Constable der Authorität dazu, daß dieser ihm glaubte, daß er, ein staubiger Typ im Gewand der Vedusen, den Staatsfeind der Authorität gesichtet hatte. Ein Gesicht, daß offiziell niemand kannte. Vaughnan dachte kurz nach und keuchte los:

"Sie haben doch gesagt, wenn ich wüßte,...warum die Vedusen die Adepten... so sinnlos...wartend... irgendwohin schickten, dann soll ich kommen... und es ihnen sagen."

"Richtig Junge, richtig." erwirte Kolz lachend. "Und was ist es? Den Stein der Weisen, die Götting Maria selbst," er flachste und flachste "nein, jetzt habe ich es, Du Goldjunge hast einen mit einem vollen Kannister Diesel gesehen..." er wollte weiterflachsen, da Unterbrach ihn Vaughnan mit der Stimme, die keinem einfachen Mann gehört, er unterbrach ihn in der Stimme und Sprache der Regulatoren.

"Ich weiß, wo Yellowfinger ist. Jetzt genau in diesem Moment! Und wenn sie mit den blöden Witzen aufhören und mitkommen, dann sind sie spätestens morgen kein Constable mehr, der sich Abend die krummen Füße mit Bienengift gegen das Rheuma einreibt sondern...."

Als er den Namen Yellowfinger hörte, erstarte Kolz und sah sich den Burschen vor sich zum ersten Mal richtig an. Er schätzte auf irgendwas um die vierzig und doch war da etwas, daß er nicht beschreiben konnte, noch jung an ihm verblieben. Er war definitiv kein Dummer und auch sicherlich nicht wahnsinnig oder auf Drogen, denn wenn er einem Constable so einen Streich spielte, daß gab es mit dem alten Joe solange Spalunk, daß würde jeder noch bis zum Grabe in den Knoch spüren. Niemand kannte das Gesicht von Yellowfinger, der da vor ihm trug die Kapuze des Ordens und wenn es einer dann doch wußte, dann eine von den Hexen dieser neuen Welt, daran glaubte er zumindest. 

Er war sich nicht sicher, aber dann kam ihm der Gedanke, daß er nichts zu verlieren hatte mitzugehen und wenn der Bursche log, konnte er ihn immernoch windelweichprügeln, aber wenn er die Wahrheit sprach, war das heute seine letzte ermüdende Patroullie und seine letzte Dose Chili mit Sauce aus einer Konserve heute Abend. Ihn würde soviel Ruhm und Reichtum erwarten, denn die Belohnung war so hoch und das Beste war: sie schloß Diener des Staates nicht aus. Soviel Gold, soviel Gold... verdammt man konnte es teilen und hatte immer noch ausgesorgt.

Kolz griff in seine Tasche und holte ein Pfeife hervor, deren Klang nur er und der Constable ein paar hundert Meter weiter kannten. Soviel Gold, man konnte es sicher spielen und Verstärkung holen und hatte immernoch ausgesorgt.

Das vogelähnliche Zwitschern der Pfeife brachte seinen Kollegen nur eine Minute später herbei, ohne daß irgendwer in der Menschenmenge aufgeschaut hätte als hätte es ein Alarmtrillern gegeben. Constable Hound war groß, schlacksig und nicht von der hellsten Sorte. Unter seinem Helm teilte er das dünne Haar mit Scheitel und Pommade, um eine drohende Stirnglatze zu verdecken. Er hatte eine Vorliebe für widerliche Witze und in einem anderen Leben, zu einer anderen Zeit hätte Vaughnan aus purer Abneigung einen Kolt gezogen und ihm das dämliche Grinsen aus dem Gesicht geschossen, aber die Göttin hatte alle drei aneinander gebunden. Er brauchte keine großen Ausführungen, denn er Vertraute Kolz und so hatte der Hound nur eine Frage "Was will der Bursche als Anteil?" 

Und bevor Kolz überhaupt bemerken konnte, daß er diese Frage tatsächlich außer acht gelassen hatte, bellte Vaughnan in der Sprache der Regulatoren zurück "Ich will keinen Anteil, ich will nur einen Marker, um unbehelligt von hier bis ins Grenzland zu kommen... Da ist ein Peiniger in Camenis.Der Gehört mir und den Pistolen, die mir geschmiedet werden."

Die beiden Constables nickten und acht Minuten später erreichten sie eine dunkle Ecke schräg gegenüber des Hause in dem Yellowfinger am Tisch sitzend eine Maiszigarette rauchte und darauf wartete, daß das Essen in seinem Pot fertig war. 

"Ich geh da jetzt hinein und ihr kommt mir nach, das Zimmer hat die Nummer 23." sagte Vaughnan. "..und wenn er weg ist?" bellte Kolz deutlich aber leise. "Er war vor ein paar Minuten noch dabei zu kochen, der ist noch da" erwiderte Crush. Hound fügte mit einer widerlichen, triefenden und schmierig anmutenden Stimme hinzu "Ich hoffe, er kocht nicht ohne Salz." Dann überquerten sie die Straße, beide Constables zogen ihre Knüppel und Kolz schien nun gar nicht mehr so alt und rostig. Was keiner der beiden anderen wußte, er hatte ein Mädchen gehabt in Vemina. Man hatte Ihre Leiche drei Tag nach der Explosion zerschmettert aus den Trümmern eines Gebäudes gezogen.

Als sie den Eingang erreicht hatten, flüsterte Vaughnan beiden zu, daß er sich vor die Tür schleichen würde und sie sich neben ihm verbergen sollte. Er würde Yellowfinger mit einem Vorwand dazu bringen, die Tür zu öffnen. Die Verhaftung selbst sollte keine Probleme darstellen.

Bevor sie losgingen, warf der Hound ein, wie sie ihren Vorgesetzen beweisen würden, daß der Verhaftete wirklich der Anführer der Linken Garde sei. Vaughnan stutzte für einen Moment und ohne zu vestehen warum, sah er das Armband an Stephens Arm vor seinem Auge, sein Armband und im nächsten Moment sah er Persephone vor sich, gleißend, als wäre sie eine Vision, sie sagte etwas, aber Ihre Stimme war ohne Ton.

Dann schoß es aus ihm hervor: er weiß, wie sie in das Verwaltungsgebäude gekommen sind. Das wissen nur die Behörden in Vemina und der Orden. Man wollte sich selbst nicht bloßstellen. Holt es aus ihm heraus und sie werden es bestätigen, damit das Geheimnis gewahrt bleibt. Niemand will zwei betroge mißmutige Constables, die zuviel zu reden haben.

Der Hounde grinste sardonisch. Kolz blickte eiskalt zu Crush.

"Gehen wir!"

Wenige Momente später stand Vaughnan vor der Nummer 23, flankiert von den Constables mit gezogenen Knüppeln. Aus der Tür drang das Klappern von Geschirr hervor und alle drei atmeten einmal entspannt aus. Er hatte dutzende Varianten durchgespielt, wie er Stephen dazu brachte die Tür zu öffnen doch am Ende hörte er sich nur laut Klopfen und sagen: "Stephen, ich bin es, Vaughnan, Shivaughne schickt mich. Wir müssen reden."

Als die Tür sich öffnete hatte Crush nur einen Moment Zeit ihn wieder zu erkennen, aber keine Gelegenheit irgendein Gefühl hochkommen zu lassen. Kolz schubste ihn zur Seite und der Hound folgte ihm schreiend nach und stieß die Tür hinter sich hoch. Vaughnan hatte sich an der gegenüberliegenden Wand den Kopf gestoßen und der Schmerz ließ ihn einfach liegen bleiben.

Durch die dünne Tür schallte eine Vielzahl von unzähligen Geräuschen und gefühllos versuchte er jedem Geräusch etwas zuzuordnen. Ein oder zwei Stühle flogen zu Boden und vielleicht krachte da ein Tisch gegen die Wand. Yellowfinger schien keine Waffe zu haben oder sie nicht mehr erreicht haben zu können. Es gab keinen Schuß, keinen Schlag, nichts. Nur die seltsame Geräusch als sei etwas blockiert und wurde in schierer Verzweiflung versucht zu lösen. Er sah auf den Türschlitz am Boden und bemerkte, das nur wenig Licht durchdrang, obgleich es noch genug Tageslicht gab und dann dämmerte es ihm. Yellowfinger versucht scheinbar durch das Fenster zu entkommen, hatte dieses jedoch verrammelt. Seine Schmerzen am Kopf ließen nach und aus irgendeiner Ecke seines Kopfes hörte er jemand sagen: "Stephen, Stephen niemand hat so ein Händchen für Sackgassen wie Du."

Er wollte aufstehen, um besser hören zu können, aber es wurde ihm für einen Moment schwarz vor Augen und obgleich er nicht hinfiel, war er für einen Moment nicht wirklich da. Als er wieder zu sich kam, seltsamerweise noch stehend, wurde ihm klar, daß niemand kam nachzusehen, was den Tumult verursachte. Deswegen hatte er dieses Haus gewählt, der Lärm trieb niemanden aus seiner Wohnung, weil es sonst niemanden hier gab. Der nächste Gedanke irritierte ihn, das Geräusch das er zu glauben hörte, was das eines kleinen kreischenden Schweines, wie er aus seiner Kindheit kannte von den Urlauben auf dem Hof seines Onkels. Sein Schädel brummte, aber die Frage lies ihn nicht los, warum in einem leeren Haus ein einsames kleines Schwein kreischte als ob...

Dann war mit einem hellwach. Das war kein Schweinchen, daß das um sein Leben schrie. Das war Yellowfinger.

 

Kolz und Hound hatten in dieser wie in jener Welt viele Jahre Welt auf Streife verbracht und obgleich keiner von beiden etwas von Kunst verstand, geschweige denn befähigt war selbige zu produzieren so waren sie doch in Meister Ihres Faches. Sie mochten nichts von Leinwänden, von Farben und deren Mischungen, deren Nuancen oder Gegenspiel verstehen, aber dennoch kannten sie eine Farbe und wußte diese gezielt und dick aufzutragen, wenn es sein mußte mit aller Kraft, ohne die Leinwand zu beschädigen. Sie kannten die Farbe des Schmerzes und Stephen Kunt war jetzt Ihre Leinwand. 

Sie hatten ihn in eine Ecke gedrängt, während Sie Tische und Stühle umwarfen und sein Versuch das Fenster zur Flucht zu nutzen war vergeblich gewesen. Er hatte tatsächlich gekocht und es sich bequem gemacht und stand nur in einem orangenen Fleckigem Unterhemd und großzügig gestreiften Shorts da  als sie sich an Vaughnan vorbeischrammten und die Wohnung wie einen Käfig verschlossen.

Wechselweise prügelten sie auf ihn ein, doch hatte die Jahre des Dienstes sie genau gelernt wieviel Kraft Schmerzen verursachten und wieviel Kraft einen Knochen brachen oder eine Niere zum Bersten brachte. Beide waren fest entschlossen ihre Kunstwerkt frisch und blutig aber lebendig zurück auf die Wache zu bringen. Yellowfinger hielt schützend die Arme vor sich. Er mochte es vollbracht haben, sich an die schöne Shivaughne als liebenswerter Mann und Schulter des Trostes angeschlichen zu haben, aber die beiden Constables waren keine Männer des Feingeistes und um dies zu unterstreichen rammte der Hound ihm seinen Schlagstock erst gezielt in den Unterleib und dann Präzise auf die Hoden.

Vaughnan inzwischen wieder vollkommen bei sich und nahe der Tür hörte einen markerschütternden Schrei nach dem anderen, aber er konnte diese Geräusche nicht in reale Handlungen in seiner Vorstellungen umwandeln. Alles was er vor seinem Auge sah, waren Kolz und Hound wie sie auf einem Berg von zerschmetteren kleinen Ferkeln standen, bereit das nächste zu Brechen und alles was er hörte war das grauenhafte Schreien der Ferkel.

Es gab keinen Grund für ihn Mitleid zu empfinden, denn letztenendlich hatte Yellowfinger auf gewisse Art ihm Shivaughne weggenommen, gezielt und ohne Rücksicht, in einem Moment in dem er von der Abneigung Ihrer Eltern so tief getroffen taumelte. Er hatte sich herangeschlichen und ihm den Rest gegeben, auf der Welle seiner vorgegebenen Depression Ihr Mitleid erweckt und Vaughnans Taumeln als Moment genutzt ihr nahe zu kommen. Der Rest war Geschichte an die er nicht denken wollte.

Wenn dieses Schwein nur endlich aufhören würde zu schreien. Das Geräusch hatte sich leicht verändert und er nahm an, daß er zum Einen am Boden lag und zum anderen Schläge ins Gesicht einsteckte, denn die Schreie wurden begleitet von einer Art Gemurmel als ginge ihm die Kraft aus Schmerzen in Schreie zu wandeln.

Und wenn sie ihn umbrachten? Der Gedanke sollte ihn beunruhigen, tat es aber nicht, denn auf einem merkwürdige Art und Weise, wußte er, wie er um Kriege, Tod, Auferstehungen und die Macht der Maria Magdalena wußte, daß Kolz so oder so Worten halten würde und er den ersehnten Marker erhalten würden.

Das war letztenendlich alles was zählte.

Die Schreie stiegen wieder an und plötzlich verschwamm vor seinem Auge das Bild des Hausflures und er konnte in den Raum hineinsehen und hören, obgleich er immer noch vor der Tür stand.

Persephone! Sie ließ ihn das alles sehen, sie erteilte ihm eine Lektion, aber er wußte nicht worüber diese handelte noch woher er dies wußte.

 

Yellowfinger lag aus unzähligen Wunden blutend, das Gesicht geschwollen, die Augen dick, wie man es nur von Boxkämpfen aus dem Fernsehen von einst kannte, die Lippen zu fetzen fast zerschlagen und er blutete so stark aus dem Mund, daß es schwer erkennbar war, wieviel Zähne sie ihm ausgeschlagen hatten. Er konnte noch reden, was Vaughnan nur deswegen wußte, weil er ihm um Gnade flehen hörte.

Er kroch vor den Ofen, um irgendwie sich von den Constables zu entfernen, was ein grausamer Fehler war. Hound ging an den Ofen auf dessen Kochplatte ein recht großer Topf mit Brühe blubberte. Er ließ den Duft kurz in seine Nasenlöcher ziehen, schien auf seltsame Art zufrieden und sah hinab zu Yellowfinger und lächelte. Mit einer Handbewegung ergriff er den Topf, achtete nicht einmal darauf, des es ihm die Hände anbrühte und goß die heiße, mutmaßlich scharf gewürzte Brühe, denn so roch es für Crush selbst als Projektion in dem Raum, direkt auf eines der offenen, blutenden Schienbeine Stephens und dieser schrie so erschütternd, daß Vaughn sich fragte, ob er in dieser spektralen Form trotzdem erbrechen konnte.

Kolz hob einen Stuhl auf und stellte ihn so, daß er nahe genug war und Kunt ihn sehne konnte. Er nahm einen Becher vom Boden auf und setzte sich. Er atmete einmal hörbar laut auf und zog eine Art Griff aus der Innentasche seiner Uniform und als er diesen aufklappte, sah Vaughnan nur die hellste Rasierklinge seines Lebens. Diese Klinge hätte die Hölle erleuchtet. Kolz fuhr fort während Hound sich so positionierte, daß er jederzeit zuschlagen konnte, falls sie weniger Leben aus dem Anführer der Linken Garde geprügelt hatten, als sie glaubten.

"Du bist also Yellowfinger oder Stephen wie dich der Verdusenbengel eben genannt hat, richtig" Kolz ließ die Klinge sichtbar kreisen und blickte in den blutigen Brei, der einmal ein Gesicht gewesen war. Zunächst war nur ein unverständliches Murmel zu vernehmen, aber als sich Kolz Stirn verfinsterte, brach Stephen ein klares "Ja, das bin in ich, Stephen Yellowfinger Kunt". Nur die Göttin selbst wußte, woher er die Kraft nahm, aus den gebrochen Knochen seines Kiefers eine Klare Antwort herauszupressen. Kolz lächelte sichtbar und erwiderte "ich glaube Dir, aber es wir Dir nicht jeder glauben, wenn Dir nicht jeder glaubt, dann werden mein Partner und ich nicht bekommen was uns zusteht. Du wirst uns also etwas geben, du musst uns etwas geben, denn sonst werde ich dir etwas nehmen." Kolz stellte den Becher sichtbar vor Kunts Gesicht und deutete mit der Rasierklinge auf seine Hoden. Wie beiläufig flüsterte er "Das tut höllisch weh, vor allem wenn man langsam schneidet." er machte eine Pause und fuhr fort "Ginge es nur nach mir und nicht nach den Rheuma in meinen Knochen und meinem Partner hier, würde ich sie dir sofort abschneiden und Dich fressen lassen, während du langsam verblutest und weißt Du auch warum?" Vaughnan spürte, daß es jetzt kam, daß es jetzt kommen mußte, die Wahrheit, das Warum, die Antwort auf die Frage, warum er ausgerechnet auf Kolz getroffen war, warum er nur durch ihn seinen Marker bekam, warum Kolz wichtig war auf seiner Suche nach dem Peiniger. Wieder krachte ein deutliches, wenn auch blubberndes "Nein , ich weiß es nicht" aus den Bruchstücken, was einmal ein Kiefer gewesen war.

"Mein Mädchen, meine Henny, die wohnte in Vemina. Sie hatte ein schönes kleines Haus mit einem Garten und sie konnte Tanzen und sie konnte kochen." fast klang er, als würde er aufblühen, aber dann "ich hätte nur noch einen Monat gebraucht, dann wäre ich nach Vemina versetzt worden...schönes Leben, Yellowfinger, schönes Leben" er presste einen Stiefel auf die gebrochen Fingerknochen und dann schrie er "Als man sie aus den Trümmern geborgen hatte, konnte man sie nur noch unserem Verlobungsring und dessen Gravur identifizieren...Du wirst es mir jetzt sagen, du wirst es mir jetzt sagen, du wirst mir sagen, was sonst hier keiner weiß. Wie habt ihr den Sprengstoff in das Gebäude geschafft, wiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeee?" Kolz zog seinen Schreien lang und traff auf der zebrochen Hand herum als wollte er eine brennende Zigarette am Boden ausdrücken.

Das war es also. Vaughnan selbst war gebrochen an allem und was ihn noch antrieb war Rache maskiert in einem hauchdünnen Gewand von einem Rest Menschlichkeit. Mit Kolz hatte er nun gesehen, was passieren würde, wenn dieses Gewand riss.

Hound war sichtlich angespannt, denn noch gab es keine Antwort und er brummte bestimmend.

"´ier...sid durch alten Kanaltunnel..." er hustete Blut.." reingekommen... Ih.. habe Zünder...dran...war... war..." Kolz vollendete den Satz "Es war ein alter blauer Wecker". Vaugnan würde nie erfahren, woher er das gewußt hatte. Yellowfinger schien zusammenzubrechen, aber Hound holte in mit einem Tritt zurück ins Bewußtsein und mit dem gleichen Tritt endete auch Vaughnans spektrale Präsens in dem Raum. Die Tür wurde aufgerissen und Kolz blickte ihn durchdringend, vollkommen aufgewühlt vor Erregung an "Du hast wahr gesprochen, ich bringe Deinen Marker morgen persönlich zum Ordenshaus, wir müssen den hier nun auf die Wache schaffen." Kolz klang mit jedem Wort wieder mehr und mehr wie der Constable, der ihn am Brunnen angesprochen hatte und ihm einen Riegel gegeben hatte. Er rückte ein wenig zu Seite und gab den Blick auf Stephen frei. Hound hob seiner zerschmertterte Hand hoch und besah sie sich näher "Der hat geraucht wie ein Schlot, die reinsten Nikotingriffel" angewidert ließ er die Hand zu Boden fallen. In diesem Moment platze eine der geschwollenen Augenlieder Stephens auf und dieser schien hellwach und sah Vaughnan durch einen blutverhangenen Fluß an. Vaughnan fühlte, wäre er noch ein Mensch, dann müßte ihn das alles hier in den Wahnsinn treiben, aber er war kein Mensch mehr und er hielt dem Blick stand. Als Yellowfinder nicht aufgeben wollte, sagte er mit fester Stimme "Du mußtest ja den Bullen anfassen, nun hast Du die Hörner gekriegt."

In der gleichen Sekunde hörte er wieder die bekannte Stimme "Ist das, was man nun von Dir erwarten kann?" Er drehte den Kopf in die Richtung aus der die Stimme zu kommen schien und glaubte gar etwas um die Ecke verschwinden zu sehen, aber er fühlte nicht die Kraft ihm nachzujagen, noch die Frage für sich selbst zu beantworten. Er fragte Kolz "Bekommt ihr den überhaupt noch lebends hier weg?" Kolz nickte bestimmend und hielt ein kleines Medizinfläschchen in die Luft "Es wird bis zum Doktor überleben und die flicken ihn zusammen, wir rufen gleich eine Trage. Vaughnan blickte noch einmal auf Yellowfinger und sah wie der Hound dem halb auf dem Bauch liegenden Stück Mensch eine Penetration andeutend, den Schlag andeutend durch die Shorts in den Hintern rammte. "Die werden die schön gesund machen und dort wo du hinkommst, kriegst du das jeden Tag." Er deutete einen weiteren Stoß an. "Sie werden Dich nicht hinrichten, sie bringen dich dahin, wo sich selbst die Hölle fürchtet."

 

Er glaubte ihm, wandte sich und ging Richtung der Treppenstufen. Er verstand nun, was Persephone ihn hatte lehren wollen. Er verstand nun, warum es keine edlen, polierten, ritterhaften Geschichten über Regulatoren gab. Warum der Name Gesichter zu fratzen werden ließ, Wirte in sein Essen würden spucken vor Verachtung, warum er kein mensch mehr war. Regulatoren waren nicht die edlen, wertehaften Ritter der Vedusen, sie waren Höllenhunde. Sie waren die Höllenhunde der Vedusen. Sie waren nichts mehr menschliches, sie waren die Hölle selbst. Er würde ein Regulator werden, er war bereits ein Regulator, denn er war bereits ein Monster.

 

*

Es war nicht vorstellbar, aber sie schafften tatsächlich Stephen Yellowstone Kunt lebend zu einem Arzt und während sie nicht um ihre Belohnung betrogen wurden, wurde er um die Gnade des Todes betrogen. Ein dreiviertel Jahr lag er in einem geheimen Krankenhaus, erlitt Operation und Operation und unter Drogengesetzt schien er nicht einmal zu wissen was Selbstmord ist und verließ selbiges als vernarbter Krüppel, aber lebensfähig, viel zu lebensfähig.

Seine Verhaftung wie auch sein Prozess blieben geheim und er wurde zu lebenslänglicher Haft im Festungsgefängnis von Helit verurteilt. Er wußte nicht, was und wo das ist, weil niemand wußte, daß es dies überhaupt gab. Es wußte auch niemand, daß dort all jene Höllenhunde zusammengefercht waren, die keine Herren und keinen Nutzen hatten. Aber sie wußten, daß er kommen würde und daß er leiden, aber nicht sterben durfte. In Helit brach keiner die Regeln, denn jede Ebene dort schien wie einer der Neun Zirkel der Hölle zu sein, nur daß es die Zirkel keine Ende nahmen. Das Geheimnis einer schönen neuen Welt.

Jahrzehnte später tauchten Aufzeichnungen eines Arztes aus Helit auf, die das Schicksal von Yellowfinger enthielten. Die Insassen hielten sich an das Gebot, daß er Leben musste und unerträglich leiden sollte. Er wurde täglich mehrfach vergewaltigt, genäht, vergewaltigt, geschlagen, genäht, belebt bis sein Blick das Fenster in die Hölle selbst zu sein schien. Am Ende biss er sich selbst die Zunge ab, in der Hoffnung sie würden das Interesse an dem Loch, daß man kaum noch Mund nennen durfte verlieren. Aber es war vergeblich, sie nahmen ihn wie sie wollten und wann, wichtig nur, daß es qualvoll war. Qualvoll.

Seine Todesurkunde besagte, er habe elf Jahre in Helit vebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Splitter 5

"Well, I'm down on my knees again
And I pray to the only one
Who has the strength to bear the pain
To forgive all the things that I've done" -  Martin L. Gore 

Persephone

 

Der Garten von Haus Sessar war um die Jahreszeit prächtig blühend mit Blumen und Sträuchern der alten Welt voller Strom und Welt. Kor Sessar spazierte am Liebsten in siebten Stunde des Morgens anstelle eines Morgenmahles die Wege entlang 

 

 

Splitter 6

"In certain extreme situations, the law is inadequate. In order to shame its inadequacy, it is necessary to act outside the law. To pursue... natural justice. This is not vengeance. Revenge is not a valid motive, it's an emotional response. No, not vengeance. Punishment." -  Frank Castle, The Punisher Marvel 2004  

 

Brinton G. Wayridge, der Kreuzweg und der Regulator

 

...

 

Regulation - der Schleichende Tod 

"So let it be written, so let it be done"
 - Rameses II  " The Ten Comandments"

Der Regulator trat vor Kor Sessar und bot ihr mit einer Verbeugung den angemessenen Respekt.

"Ehrwürdige Kor, ich darf mich nun zu den Rängen der Regulatoren zählen und mich auf den Weg nach Camenis machen, wenn meine Revolver vollendet sind, aber eine Gedanke läßt mich nicht los. Ich habe noch nie im Kampf gestanden, ich habe nur im Training geschossen, ich habe keine Vorstellung, wie es sich anfühlt...".

Die Oberin der Hauses lehnte sich aus Ihrem Stuhl hervor, sie war allein im Studienzimmer, das Vaughnan im Stillen die Kommandobrücke nannte. "...wenn es ernst wird, wenn Du im Feuer stehen wirst. Du fragst Dich, ob Du Deinem Training Ehre erweisen wirst oder eingefroren vor Angst im Ernstfall mit dem Gesicht nach Vorne fallen wirst in den Staub. Also wahrhaftig gesprochen, was ist Deine Bitte, Regulator." Sie gebot ihm mit der Ansprache den Respekt, der seinem Stand entsprach, seiner Aufgabe im Orden. Vaughnan nahm dies mit Stolz zur Kenntnis, aber befolgte Persephones Lehren sich dies nicht anmerken zu lassen.

"Ich bin ein Regulator des Hauses Sessar, ein Höllenhund aus dem Fleische eines Monsters, ich bitte euch um eine Mission, mich zu beweisen und das Feuer, von dem Ihr sprecht spüren zu können. Sie lehnte sich andächtig zurück in Ihren Hochstuhl, legte beide Arme auf die Lehnen. Crush glaubte, ein Lächeln bemerkt zu haben, aber konnte sich nicht vorstellen was so amüsant war." Etwas verloren stand ihr vor ihr und wartete auf eine Reaktion. "Ihr habt nach Eurer Ankunft das Gewehr und Revolver Eures Vaters zur Verwahrung abgegeben. Packt für eine kurze Reise, aber kleidet euch für einen Kampf und geht zum Tor. Persephone wartet dort bereits mit Euren Waffen und Munition. Möge die Göttin Euch stets eine letzte Patrone in der Kammer lassen. Gute Reise und kehr zurück geschmiedet und gestählt oder tot."

Vaugnan war verdutzt, brachte aber dennoch eine Frage noch hervor "Wißt Ihr wirklich alles was passieren wird oder ist das ein Trick. Sendet ihr jetzt, wenn ich diese Tür verlasse, Persephone los, während ich mich bereit mache oder wußtet ihr es wirklich, daß ich jetzt mit dieser Bitte komme?" Sein Blick war durchaus forsch, aber Sessar lies ihm dieses Aufbegehren amüsiert durchgehen.

"Überlebe und vielleicht gebe ich Dir den Teil einer Antwort."

 

Persephone stand wie angekündigt am Tor und schulterte eine kleine Tasche - Vaughnans Waffen lagen auf einer Kiste neben ihr. Die Winchester und der Kolt seine Vaters mit Holster und Gürtel glänzten ölig in der Sonne und daneben standen zwei Schachteln mit Patronen. Er schätzte gesamt etwa 50 Patronen. Vaughnan zog behutsam den Kolt aus dem Holster und legte ihn mit dem Lauf entgegen gesetzt auf die Kiste: Er stellte mit Zufriedenheit fest, daß er 3 Gürtellöcher gewonnen hatte und schnürte den Holster am Oberschenkel fest. Nach Art der Cowboys des alten Westens lud er den Kolt mit nur 5 Patronen und ließ die Kammer unter dem Hammer leer. Danach füllte er die zweizwanzig Patronenschlaufen aus der Schachtel. Danach lud er die Winchester mit zwölf Patronen, sicherte den Repetierhebel durch eine Drehung des Blockadeknopfes und klemmte die Sicherung, die sein Vater aus Stahl angefertigt hatte unter den Hammer. Seine Schätzung was fast richtig gewesen. Es waren 12 Patronen noch in der Schachtel, die er in die rechte Tasche seiner Weste steckte. Einzig war beunruhigend war der Gedanke, daß er glaubte, daß die Vedusen stets nur soviel geben würden, daß es knapp reichen würde, wenn er seiner Ausbildung Schande machte, um zu überleben, aber eigentlich vielleicht zwei oder drei Kugeln richtig gezielt ausreichend waren.

 

 

 

 

 

XYZ - Platzhalter

Der Schwarze Falke

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Schwarze_Falke

John Ford, Director 

John Wayne, Lead

 

Handlung:

Texas, 1868: Drei Jahre nach dem Ende des Sezessionskriegs (1861–1865) kehrt Ethan Edwards zurück. Sein grauer Militärmantel mit den Rangabzeichen eines Sergeanten, die Uniformhosen und ein Säbel (sowie das von der Filmmusik kurz angestimmte Rebellenlied „Bonnie Blue Flag“) weisen ihn als ehemaligen Angehörigen der Konföderierten Armee aus. Was Ethan seit der Niederlage der Südstaaten getan hat, ist nur zu vermuten; nach Meinung des Anführers der Texas Rangers, Captain Clayton, könnten viele Steckbriefe auf ihn zutreffen. Die Orden, die Ethan der kleinen Debbie schenkt, lassen annehmen, dass er sich zwischenzeitlich im Zweiten Französisch-Mexikanischen Krieg (1861–1867) als Söldner verdingte, wie es ihm viele andere ehemalige „Rebellen“ gleichtaten. Seinem Bruder Aaron drückt der Heimkehrer frisch geprägte Goldstücke in die Hand, mit den Worten: „Ich werde euch nicht auf der Tasche liegen.“ Seinen Säbel schenkt er seinem Neffen Ben. Zur Familie gehören außerdem Lucy und Martin Pawley, der mit seinem Achtel Cherokee-Blut für Ethan „fast schon wie ein Halbblut“ aussieht. Durch die Art, wie Ethan seine Schwägerin Martha ansieht und wie diese seinen Mantel nimmt, wird schnell deutlich, dass er sie liebt – eine Liebe, die allen, außer Reverend Samuel Clayton, verborgen bleibt.

 

Die Männer fallen auf einen Trick der Indianer herein, vermeintlichen Viehdieben nachspüren zu müssen, sodass sie weit entfernt von der Ranch sind, als diese von Comanchen unter Führung von Chief Scar (in der deutschen Synchronfassung Häuptling Schwarzer Falke) überfallen und niedergebrannt, das Elternpaar und ihr Sohn Ben getötet und die beiden Töchter der Familie, Lucy und die kleine Debbie, verschleppt werden. Ethan hat schwer daran zu tragen, dass er seinen Verwandten, insbesondere der von ihm geliebten Schwägerin, nicht beistehen konnte. Als die Männer nämlich erkennen, dass der Diebstahl des Viehs nur ein Ablenkungsmanöver der Indianer war, und so schnell es geht zurückreiten, sehen sie schon von weitem die brennende Farm. Ethans Blick, nachdem er ins Haus geschaut hat, spricht Bände. Ethan verhindert, dass Martin sich die Grausamkeiten ansieht.

 

Ethan geht es nun nur noch um Rache. Zusammen mit Martin und dem Nachbarssohn Brad Jorgensen, dem Verlobten von Lucy, begibt er sich auf die Suche nach den beiden Mädchen. In einem Tal entdeckt Ethan, dass sich vier Krieger vom Haupttrupp getrennt haben. Er folgt allein ihren Spuren und kehrt vollkommen verstört und ohne Jacke zurück. Der Grund dafür wird etwas später offenbar, als Brad glaubt, seine geliebte Lucy im Indianerlager entdeckt zu haben. Er beharrt darauf, sie in ihrem „blauen Kleid“ gesehen zu haben. „Du hast Lucy nicht gesehen. Das war ein Comanche, der Lucys Kleid anhatte. Ich habe Lucy in der Schlucht gefunden. Ich habe sie in meinen Rock gewickelt und mit meinen eigenen Händen begraben.“ Als Brad daraufhin Genaueres wissen will, reagiert Ethan hoch emotional: „Willst Du eine Zeichnung? Frag mich nie wieder, was mit ihr geschehen ist!“ Brad verliert daraufhin den Verstand und läuft in den Tod.

 

Die Suchenden verlieren immer wieder die Spur des weiterziehenden Comanchenstammes, doch nach fünf Jahren gelingt es ihnen schließlich, die mittlerweile bei den Indianern herangewachsene Debbie ausfindig zu machen. Ethan, der für den Stamm der Comanchen nur Hass empfindet, glaubt, dass Debbie zur Comanchin geworden ist, und will sie in einem Augenblick, als sie sie jenseits des Indianerlagers antreffen, erschießen; jedoch stellt Martin sich schützend vor sie.

 

Als die Comanchen erneut in der Nähe des Heimatortes von Ethan und Martin lagern, will die Armee im Morgengrauen das Lager zusammen mit Samuel Clayton und seinen Texas Rangers angreifen. Nicht einmal Martins Braut Laurie hat Verständnis dafür, dass er versuchen will, Debbie lebend aus dem Lager herauszuholen. Obgleich sie bislang stets zu ihm hielt, meint sie nun: 

„Wen willst du holen? Eine Comanchenbraut, die sicherlich schon an den Höchstbietenden versteigert wurde? Ethan würde ihr eine Kugel in den Kopf schießen, und Martha würde ihm recht geben.“ Martin gelingt es jedoch, sich ins Indianerlager zu schleichen, Scar zu töten und mit Debbie zu fliehen. Dann greifen Kavallerie und Texas Rangers an, und Ethan skalpiert den toten Häuptling. Sodann verfolgt er Debbie. 

 

Martin fleht ihn an, sie nicht zu töten, und Ethan nimmt das verängstigte Mädchen tatsächlich in seine Arme mit den Worten: „Wir gehen nach Hause, Debbie!“ Er reitet mit ihr zur Farm der Jorgensens, geht selbst jedoch nicht mit ins Haus, sondern kehrt vor der Tür um, um fortzugehen und allein weiterzuziehen. In der letzten Einstellung des Films führt die Kamera den Blick über Ethan hinweg durch eine offene Tür auf die Wüste hinter ihm.

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